Mehr als nur ein Helm

Wenn dein Kind reitet – ob im Reitstall, beim Ponyreiten oder sogar mit dem eigenen Hobby Horse im Garten – gehört ein Reithelm zur Grundausstattung. Doch beim Kauf merken viele Eltern schnell: Helm ist nicht gleich Helm. Zwischen Sicherheitsnormen, Passformen, Belüftung und Design verliert man schnell den Überblick.

Ich bin Mutter von zwei pferdeverliebten Mädchen und habe in den letzten Jahren einige Reithelme in der Hand (und auf dem Kopf meiner Kinder) gehabt. Was ich dabei gelernt habe, teile ich in diesem Artikel – ehrlich, freundlich und mit einem Augenzwinkern.


Was ein Reithelm können muss – und warum das nicht verhandelbar ist

1. Sicherheit ist Pflicht, nicht Kür

Jeder Reithelm muss der europäischen Norm EN 1384 oder besser noch VG1 entsprechen. Diese Normen prüfen unter anderem, wie gut der Helm Aufprallenergie absorbiert und wie stabil das Gurtsystem ist.

Tipp: Achte auf das CE-Zeichen und das Prüfzeichen mit der genauen Normangabe. Manche günstige Helme aus dem Internet sehen nur gut aus, sind aber nicht zertifiziert.

2. Die Passform entscheidet

Ein Helm, der nicht richtig sitzt, schützt nicht – oder drückt so sehr, dass dein Kind ihn gar nicht tragen will. Er sollte fest, aber bequem auf dem Kopf sitzen, ohne zu wackeln.
Viele Hersteller bieten verstellbare Helme, die mit dem Kopf „mitwachsen“.

Meine Erfahrung: Bei uns war es Gold wert, im Fachgeschäft verschiedene Modelle anzuprobieren – jeder Kopf ist anders. Online nachkaufen kannst du dann immer noch.

3. Gurtführung und Verschluss – sicher UND kindgerecht

Ein gutes Gurtsystem ist leicht zu öffnen, aber sicher im Verschluss. Polster an den Seiten verhindern Druckstellen. Besonders praktisch: Klickverschlüsse mit Weichschutz oder magnetische Varianten, die Kinder auch selbst bedienen können.


Der Vergleich: Diese Reithelm-Typen gibt es

HelmtypVorteileNachteile
Klassischer ReithelmSolide, oft günstig, bewährtWeniger Belüftung, schlichtes Design
Sportlicher ReithelmGute Belüftung, modernes DesignEtwas teurer
Hybrid-Helm (Reit- & Fahrradhelm)Vielseitig, ideal für kleine AnfängerMuss beiden Anforderungen gerecht werden – oft Kompromisslösung
Turnierhelme / PremiumSuperleicht, Top-Sicherheit, stylischHochpreisig, oft empfindlicher

Worauf wir wirklich geachtet haben: Unsere Helm-Geschichte

Meine jüngere Tochter hat ein eher schmales Köpfchen, meine ältere dagegen ein rundes. Und obwohl beide dasselbe Modell wollten (wegen Glitzer natürlich!), war schnell klar: Es passt nicht bei beiden gleich gut.

Wir haben letztlich drei Helme ausprobiert. Der erste drückte, der zweite war zu luftig – und der dritte war perfekt. Es war ein etwas teureres Modell, aber ich habe es über Kleinanzeigen wie neu gekauft.

Fazit: Passform > Design > Preis – in genau der Reihenfolge.


Extra-Tipp: Diese Features lieben Kinder UND Eltern

  • Waschbares Innenfutter – Du glaubst nicht, wie schnell so ein Helm nach Stallbesuchen riecht.
  • Belüftungssystem – Im Sommer Gold wert.
  • Design-Elemente zum Wechseln – Einige Helme bieten austauschbare Glitzereinsätze oder Farbcover.
  • Verstellrad am Hinterkopf – Für den perfekten Sitz, auch bei Zopf und Haube.

Fazit: Der Helm ist kein Accessoire, sondern Lebensversicherung

Es ist verständlich, dass man bei Kinder-Hobbys auch auf das Budget schaut – aber beim Reithelm gilt: Er schützt den empfindlichsten Bereich deines Kindes.

Wenn du einen Helm gefunden hast, der sicher ist, gut sitzt und deinem Kind gefällt, hast du einen echten Volltreffer gelandet. Und du sorgst nicht nur für Sicherheit, sondern auch für ein gutes Gefühl bei jedem Ritt – für dein Kind und dich.


FAQ: Die häufigsten Fragen von Eltern zum Reithelm

1. Wie oft sollte ein Reithelm ausgetauscht werden?
Spätestens nach einem Sturz, sonst etwa alle 5 Jahre – auch ohne sichtbare Schäden verliert das Material an Schutzwirkung.

2. Kann ich einen gebrauchten Reithelm kaufen?
Ja, aber nur wenn du sicher bist, dass er nicht gestürzt ist. Am besten von Bekannten oder mit Kaufnachweis.

3. Was kostet ein guter Kinderreithelm?
Zwischen 50 und 100 Euro bekommst du bereits sehr gute, zertifizierte Modelle. Premium-Modelle kosten bis zu 200 Euro.

4. Warum sind manche Reithelme so teuer?
Oft wegen besonders leichter Materialien, besserer Belüftung oder Markenimage. Sicherheit ist aber auch bei günstigeren, geprüften Modellen gegeben.

5. Kann mein Kind auch einen Fahrradhelm benutzen?
Nein. Fahrradhelme sind anders geprüft und bieten keinen ausreichenden Schutz bei einem Sturz vom Pferd. Bitte nur echte Reithelme verwenden.


Hast du Fragen oder möchtest du eure eigene Reithelm-Erfahrung teilen? Dann schreib mir gerne – ich freue mich auf den Austausch mit anderen Pferdeeltern!

Von Andrea

Hallo, ich bin Andrea – Ende 30, Mama von zwei pferdeverrückten Mädchen und inzwischen selbst ein echter „Stallprofi“ geworden. Fast täglich begleite ich meine Töchter in den Stall, helfe beim Putzen, Satteln und natürlich beim Daumendrücken bei Reitstunden und Turnieren. Pferde gehören bei uns längst zur Familie – mit allem, was dazu gehört: matschige Stiefel, frühe Wochenenden und jede Menge Glücksmomente. Im Magazin schreibe ich für alle Eltern, die diese besondere Welt ebenfalls erleben – manchmal mit staubigen Händen, oft mit vollem Herzen. Ich teile Erfahrungen, Tipps und Ideen rund um das Leben mit Pferdemädchen – ehrlich, sympathisch und immer mit dem Blick darauf, wie wir unsere Kinder liebevoll und entspannt in ihrem Hobby unterstützen können. Schön, dass du da bist – wir reiten gemeinsam durch diese aufregende Zeit!